René

Photo: Andrea Monica Hug

René arbeitet als Art Researcher. Er kam gerade vom Schwimmen im Hallenbad-City, hier sei er einmal pro Woche. In unserem Gespräch merkte ich, dass hinter dieser Kunst nicht einfach nur Bilder, sondern ein richtiger Krimi steckt. Mehr dazu im Interview.

Photo: Andrea Monica Hug

Jackett: Angelo Litrico
Pullover: Kaschmir Pulli
Hose: Herrenglobus
Schuhe: Globus
Brille: Philip Starck von Alpenglühen am Limmatquai

Photo: Andrea Monica Hug

Was bedeutet für Sie Glück?
Im Moment gerade: Gesundheit und tolle Beziehungen.

Sind Sie selbstbewusst?
Eine schwierige Frage. Da bin ich gerade etwas verunsichert. Denn ich komme gerade aus einer schwierigen, geschäftlichen Angelegenheit, bei der ich gemerkt habe, dass Betrüger dabei waren. Ich bin mit mir nicht ganz zufrieden, wenn ich mit solchen Leuten bin. Ich bin in Hochstapler reingelaufen. Morgen kommt es aus, ob diese Leute Farbe bekennen, und etwas zahlen müssen.

Denken Sie man kann aktiv dazu beitragen, dass man mehr Glück hat?
Ja, man kann menschenfreundlich und optimistisch sein.

Wann haben Sie zuletzt Glück gelebt?
Ich hatte zuletzt Glück, als ich vor ein paar Tagen eine Idee hatte, wie ich diese Betrüger stellen und mich retten kann. Eine Person in meinem Umfeld hat mir sehr geholfen dabei.

Ausserdem unterstütze ich eine Schule in Nepal. Ich habe sechs Patenkinder. Und bei dem Erdbebenunglück konnte ich sehr helfen. Eins meiner Patenkinder ist heute 19 Jahre alt. Ich dachte erst, er sei tot. Sein Dorf wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Wir haben E-Mail und Briefkontakt. Meine Freundin war vor drei Jahren dort und machte eine Reportage darüber. Da kommt alles zusammen. Glück und ein unheimlich gutes Gefühl, wenn man Kindern helfen kann. Die totale Befriedigung. Ich habe selbst einen Sohn.

Photo: Andrea Monica Hug

Wie ist das so als Art Researcher, was macht man da?
Ich habe professionell Fälschungen aufgedeckt. Riesige Sachen, aber die sind nicht einmal auf der Titelseite gelandet. Ich schreibe gerade an einem Roman darüber.

Wie aufregend! Worum geht es genau im Roman?
Ich habe über einen Fälschungsskandal geschrieben, den ich vor Jahrzehnten aufgedeckt habe. Jetzt kann ich darüber sprechen, früher wäre das zu gefährlich gewesen. Das Buch heisst «Der Traum der schlaflosen Nächte».  Nun bin ich gerade in eine neue Sache geraten. Ich lasse mir Zeit bis nächstes Jahr. Ich wäre manchmal froh, ich würde weniger wissen! Jetzt kann ich ruhig schlafen, aber ich lebte schon gefährlich.

Photo: Andrea Monica Hug


Matthäus

Photo: Andrea Monica Hug

Matthäus ist 28 Jahre alt, selbstständig in der Masskonfektion tätig und wenn ich euch das Lachen am Anfang abspielen könnte, das ich von ihm aufgenommen habe – ich würde es tun. Der junge Mann im hellblauen Anzug hat soeben die «Hübscher the Gentleman Tailor Lounge» eröffnet, und erklärt stolz: «Ich bin seit bald 10 Jahren in einer Beziehung mit der tollsten Frau der Welt!» – nicht nur Gentleman, sondern auch Charmeur! Solche Männer lieben wir.

Photo: Andrea Monica Hug

Brille: Etnia Barcelona Spain
Anzug: Hübscher
Krawatte: Hèrmes
Socken: ZARA
Schuhe: Navyboot
Gurt: Hübscher
Sonnenbrille: gehört der Freundin
Uhr: Daniel Wellington
Pochette: Hübscher
Ketten: vom Markt in Italien

Photo: Andrea Monica Hug

Warum Hellblau?
Ich wollte heute ein wenig strahlen in dem dunklen Ambiente. Es sollte etwas auffallen. Ich dachte mir, wenn alles andere um uns Grau und trist ist und das Wetter umschlägt, bin ich immerhin happy angezogen.

Was macht dich zum Gentleman?
Ich kann gut mit Leuten umgehen, ich bin zuvorkommend. Ein Gentleman will nur das Beste für die anderen, ist selbstlos – und jemand, der eher zu wenig sagt als zuviel.

Photo: Andrea Monica Hug

Hast du einen guten Tipp für einen Mann, der sich so cool im Anzug kleiden will wie du?
Da muss er sich richtig gut beraten lassen. Ein Anzug muss zum Typ passen. Das heisst: Haarfarbe, Hautfarbe, Proportionen des Körpers, bestehende Kleiderschrankauswahl… das spielt alles eine grosse Rolle!

Der erste Anzug, den einen Mann im Schrank braucht, ist einer in Dunkelblau. Der wirkt weniger hart als Schwarz, und den kann man auch danach besser noch zu anderen Hosen kombinieren. Der zweite und der dritte Anzug könnte Anthrazit oder Grau sein. Nach den drei Anzügen kommt der Nadelstreifenanzug, und der fünfte und sechste Anzug, das muss unbedingt ein Smoking sein, weil es immer wieder einen Anlass gibt, bei dem ein Smoking angebracht ist.

Photo: Andrea Monica Hug

Dein erster Anzug?
Da mag ich mich gar nicht dran erinnern. Ich trug schon als kleiner Junge öfters Anzug als Jeans! Ich war einst im Partneroutfit mit meinem Vater unterwegs. Die liess er mir jeweils in Mailand masschneidern, noch bevor ich überhaupt laufen konnte.

Photo: Andrea Monica Hug


Friedrich Liechtenstein

Photo: Andrea Monica Hug

Bevor wir unsere Tränen bei Adele’s «Hello» oder dem letzten Youtube-Viral-Video der deutschen Supermarktkette EDEKA mit dem süssen alten Opa vergossen haben, gab’s da im Februar 2014 mal einen Clip mit diesem Herrn hier. Der Clip nannte sich «Supergeil», war ebenfalls ein Supergau für EDEKA der Werbeagentur Jung von Matt, und hat unterdessen über 15 Millionen Views.

Photo: Andrea Monica Hug

In jenem Clip ist Friedrich Liechtenstein zu sehen. Er arbeitet als Entertainer, Musiker, Schauspieler und war eben gerade in Zürich für die Eröffnung der «Hübscher Gentlemen Lounge» zu Besuch. Ich konnte es kaum erwarten, ihn für ein Interview zu treffen, und schlenderte mit ihm ganz cool durch das verregnete Zürich.

Hier das Supergeil-Video:

Was macht dich zum Gentleman?
Beim „Musik Express“ war ich Gentleman of the Year, und bei GQ war ich auf dem siebten Platz bei „Gentleman of the Year“.

Was trägst du?
Zur Zeit trag ich sehr viel von Chelsea’s Farmer Club Trenchcoat, Hose, Hemd, Manschettenknöpfe, die Uhr ist von Captain and Son in Roségold, das passt gut zu mir. Die Schuhe… Die sind sehr sehr gut, die verrat ich nicht. Das sind SEHR gute Schuhe. Sonst trägt die jeder danach! Die Kniestrümpfe sind von Falke, ich trage ausschliesslich Kniestrümpfe.

Was heisst denn für dich Glück? Was macht dich glücklich?
(überlegt lange) Meine eigene Platte war ein grosser Glücksmoment. Naja. Ehm. Was interessant ist, find ich: Ich kann Glück riechen.

Riechen? Mit der Nase?
Genau. Ich riech das, und dann denk ich „Oh, jetzt ist hier irgendwie Glück in der Luft?“

Und ist denn hier Glück in der Luft?
Auch sehr schön, ja. Ich find es ganz lustig hier in Zürich. Ich hab gehofft, der See werde schön und wollte ein paar Freunde treffen. Jetzt regnets und ich dachte die treff ich, aber die sind nicht hier, und jetzt fahr ich wieder nach Hause – aber es war trotzdem schön.

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 Hast du einen Tipp für jüngere Männer, die gerne einmal Gentleman werden wollen?
Das ist immer der gleiche Tipp. Ich wurde das schon oft gefragt.

Also: Erstens einmal sollte man ein Geheimnis haben, zweitens sollte man eine Art von Stärke haben, dann einen Mix aus Besessenheit was das Äussere betrifft und den Style – und eine Sekunde später absolute Nachlässigkeit.

Dieser Mix ist sehr gut. Und funktioniert.

Was ist deine Besessenheit?
Normalerweise habe ich goldene Folie auf den Fingernägeln. Mittlerweile mach ich das sogar selbst. Das sieht sehr gut aus. Aber damit die Leute nicht denken ich mach das immer, mach ich das manchmal wieder ab. Im Sommer habe ich auch goldene Zehennägel.

Photo: Andrea Monica Hug

Bekommst du viele Liebesbriefe?
Jetzt is ja Internet. Jetzt wird viel übers Internet kommuniziert. Am Anfang bekam ich viel Fanpost, aber ich habe nie drauf reagiert.

Ist man als Gentleman Single oder vergeben?
Man muss immer zur Verfügung stehen. Wenn man nicht mehr zur Verfügung steht «isses vorbei» – Ich stehe zur Verfügung.

Wie muss sich ein Gentleman kleiden?
Na wenn die Farbe nicht stimmt, ist scheisse. Skinny Jeans passen zum Beispiel nicht zu mir, T-Shirts auch nicht, aber ich trage auch manchmal kurze Hosen. Was hilft, ist wenn die Sachen teuer sind. Denn die können dann auch scheisse aussehen, aber wenn man weiss, das die teuer sind…

… dann trägt man sie ganz anders, oder?
Genau. Das geht auch. Und cool sein, das heisst ja auch, dass man cool bleibt, egal was die anderen sagen.

Wie wird man denn cool?
Man muss so einige Sachen erlebt haben, Erfahrungen sammeln. Man sollte viele Scham-Momente durchgemacht haben, bis man zur Erkenntnis kommt, dass es eigentlich scheissegal ist. Vorher gibt es vielleicht bestimmte Momente, wo man sich bestimmte Dinge nicht traut, geschämt hat, zu weit gegangen ist, und rückblickend sagen kann „das war eigentlich ganz okay“, dann wird man immer cooler.

Photo: Andrea Monica Hug

Was war dein schlimmster Scham-Moment?
Es gibt viele. Im EDEKA Spot mit Müesli und Milch in einer Badewanne zu liegen zum Beispiel. Das war schon schlimm. Das hätte ich nicht gedacht, dass das die Leute gut finden. Ich musste mich danach bei all den Kindern entschuldigen, weil die ja lernen – «erst das Müsli, dann die Milch.» Bei mir in der Badewanne war’s ja andersrum. Das darf man nicht machen.

Wie sind die Zürcher gestylt?
Viele haben Steppjacken an und schmale Hosen. Die machen das schon gut. Aber ich mag den Stil der Leute in Copenhagen und in Mailand.

Gehst du an die Fashionweek?
Ich bin schon an der Fashionweek gelaufen! Barfuss, in einer schwarzen Hose, mit goldenen Zehennägeln. Ich mag Fashion.

Photo: Andrea Monica Hug

Friedrich Liechtenstein war in Zürich für die Eröffnung der «Hübscher Gentlemen Lounge», Löwenstrasse 12 im Kreis 1 in Zürich, wo eine regelmässige Veranstaltungsreihe unter dem Namen «Hübscher Gentlemen Salon» stattfinden wird.

Liechtenstein’s nächstes Projekt ist eine 10 teilige Sendung auf Arte unter dem Titel „Tankstellen des Glücks“, sein neustes Album heisst „Schönes Boot aus Klang“.


Sero

Photo: Andrea Monica Hug

Du bist so selbstbewusst – gib uns bitte ein paar Tipps!
Wenn man nicht glücklich ist, sollte man sich erst einmal zurückziehen, beobachten, und langsam herausfinden, was man möchte. Das einzige was man muss, ist glücklich sein! Das ist meine Lebensphilosophie.

Wo bist du aufgewachsen?
Ich bin in der Türkei geboren, wir sind Kurden. Meine Eltern sind damals geflüchtet. Mit 12 Jahren kam ich in die Schweiz. Da hat man es nicht so einfach.
Mir war von Anfang an klar, dass sich meine Eltern hier nicht viel leisten können, daher ging ich mit 14 bereits arbeiten. Ich wusste, wo ich hinwill, und für mich war mein Traum das Tanzen.

Wo hast du mit 14 Jahren gearbeitet?
Als Karussell-Junge! Ich habe meine ganze Jugend lang Tickets verkauft. Seit ich 17 bin modle ich ausserdem. Ich mag die Abwechslung, ich möchte kein monotones Leben. Wir wissen ja schliesslich nicht, ob wir morgen noch leben! Mit dieser Einstellung lebe ich. Ich denke oft an den Tod. Das macht mich glücklich.

Photo: Andrea Monica Hug

Jeans Jacke: Vintage Amsterdam
Pulli: Big Boys
Hut: Geschenk
Hose: Marc’o’Polo
Schuhe: ZARA (die schönsten und günstigsten Schuhe, die ich besitze!)
Halskette: Geschenk von Stylistin Marina

Photo: Andrea Monica Hug

«Ich entscheide was ich mache, das ist für mich Freiheit. Ich lebe, um frei zu sein.» Sero

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Raphael

Photo: Andrea Monica Hug

Diesen jungen Mann hier habe ich nicht per Zufall auf der Strasse getroffen.

Es war allerdings absoluter Zufall, dass ich ihn auf Instagram entdeckt hatte, damals, vor ein paar Monaten. Ich fand: Der Junge hat Talent! Und wollte ihn treffen. Er habe noch nie zuvor Fotos gemacht, geschweige denn gemodelt, antwortete mir Raphael per Direktnachricht. Doch ich gab nicht auf, und wir vereinbarten – nach seinen Prüfungen – ein Treffen in Luzern.

Ich wurde nicht enttäuscht.

Photo: Andrea Monica Hug

Pulli: United Colors of Benetton
Uhr: Montblanc
Hose: Chervo
Schuhe: Aldo
Brille: Rayban

Photo: Andrea Monica Hug

Gerade einmal 18 Jahre alt ist er, und bewegt sich vor der Kamera, als ob er das jeden Tag machen würde. Seine Freundin begleitete ihn für die Fotos, und so liefen wir die Strassen auf und ab, er wechselte zweimal das Oberteil, und wir machten ein paar Bilder, die ich nun an ein paar Agenturen weiterleiten werde.

Und, wer weiss, vielleicht sehen wir Raphael ja schon bald in einer internationalen Kampagne!

Photo: Andrea Monica Hug

Vielen Dank, Raphael, dass du dir für mich Zeit genommen hast. Ich wünsche dir nur das Beste und hoffe, dass wir bald einmal zusammen arbeiten dürfen!

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Fabian

Photo: Andrea Monica Hug

Fabian Lüthi habe ich zwischen zwei meiner Termine spontan im Niederdorf angesprochen. Er arbeite im VMC, Rindermarkt 8 im Niederdorf, erzählt mir – aber er habe noch vor drei Jahren erfolgreich als Model gearbeitet.

«Vielleicht kennen mich ein paar unter dem Namen Fabian Schweizer», sagt der bescheidene Familienvater. Er habe aber mittlerweile geheiratet und den Namen seiner Frau angenommen. «Ich finde es schön, wenn eine Family gleich heisst, das hat sich dann automatisch so ergeben, dass ich den Namen meiner Frau annehme.» Sein Sohn wird bald drei Jahre alt.

Photo: Andrea Monica Hug

Du hast als Model gearbeitet?
«Ich hatte das grosse Glück, dass ich viele Kampagnen machen durfte. Meine letzte Kampagne vor drei Jahren war für Missoni in Elba, für eine andere Kampagne war ich vier Tage in Lissabon, arbeitete auch mit Vögele Shoes und vielen weiteren Kunden.»

Photo: Andrea Monica Hug

Wie hast du damals begonnen ?
«Yannick Aellen hat mich entdeckt! [Ihn hatte ich auch schon auf dem Blog, die Welt ist klein! Anm.d.B.] Wir haben uns an einer Geburtstagsparty kennengelernt, und er drückte mir seine Karte in die Hand. Dann ging ich nach Paris und Mailand für Runway Shows. An der Energy Fashion Night lief ich als erster bärtiger, tätowierter Mann über den Schweizer Laufsteg. Danach war ich viel mit Johnny Harrington [ebenfalls ein Bart-Model] aus England unterwegs, oder habe mit Fabian Pfenninger ein Zimmer in Paris geteilt.»

Photo: Andrea Monica Hug

Schuhe: Red Wing von VMC
Hose: Muller & Bros. Hose aus Japan von VMC
Hemd: Full Count aus Japan von VMC
Mütze: The Real McCoy’s von VMC
Brille: VIU «Ich unterstütze gerne Schweizer Brands»
Uhr: Longines, ein Geschenk von einem Ex-Radrennfahrer «Die trage ich nun schon seit fünf Jahren jeden Tag!»

Photo: Andrea Monica Hug

Und tatsächlich, googelt man «Fabian Schweizer» findet man so einiges an Bildmaterial:

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Mit dem Modeln habe er aber mittlerweile wieder aufgehört. «Das lässt sich nicht mit dem Familienleben vereinen, das ständige Reisen, Unterwegssein… ich bin lieber mit meiner Frau und meinem Sohn hier.»

Photo: Andrea Monica Hug


Joel Basman

Photo: Andrea Monica Hug

Joel Basman ist Schauspieler.

Mit 14 Jahren spielte er bei «Lüthi und Blanc» mit, 2008 gewann er seine erste Auszeichnung. Darauf folgten Preise wie der «Schweizer Fernsehpreis» und der Preis für die beste männliche Hauptrolle am Cinéma Tous Ecrans für die Hauptrolle im Film «Jimmie» von Regisseur Tobias Ineichen.

Und da ich keine Ahnung von der Schauspielerei habe, sprach ich mit Joel* lieber über Mode.

*J-oel, nicht Sch-oel ausgesprochen, auf letzteren Namen reagiert er nicht.

Photo: Andrea Monica Hug

Pulli: Basman
Unterhemd: Basman
Trainerhose Kiene Ahnung
Bauchtasche: Weihnachtsmark
Schuhe: «Nike Adiletten»

Photo: Andrea Monica Hug

Er komme gerade aus Berlin, erzählt mir Joel – ganz in Rockstar-Manier – ohne die Sonnenbrille vom Gesicht zu nehmen: «Vorgestern war der deutsche Schauspielerpreis und gestern der Nominierten-Empfang des deutschen Filmpreises, bei dem ich als Newcomer nominiert war. Es war lustig.»

Photo: Andrea Monica Hug

Dein Pulli sei «Basman», hast du mir gesagt. Deine eigenen Kollektion?
«Ich hab alles ausser dem Nähen gemacht! Der Stoff ist aus Wolle von Deutschland, ein Winterpulli aus der letzten Winterkollektion. Ich liebe Rollkragenpullover. Seit drei Jahren habe ich mein eigenes Label, wir sind jetzt bei der fünften Kollektion. Meine Eltern haben seit 35 Jahren ein Modeatelier im Kreis 4 und im Niederdorf. In jenem Laden bin ich aufgewachsen.»

Photo: Andrea Monica Hug

Wie würdest du den Schweizer Stil beschreiben?
«Er ist anständig. Vor längerer Zeit hat mich jemand darauf aufmerksam gemacht, dass in der Stadt alle Männer blaue oder schwarze Hosen tragen – und das stimmt tatsächlich! Ich würde nicht sagen die Londoner seien trendier als wir. Aber an New York kommen wir doch noch nicht ganz ran (lacht).»

Photo: Andrea Monica Hug

Dein aktuelles Projekt?
Ich drehe einen Kurzfilm in 10 Tagen, der heisst «Milliardenmarsch» und es geht dabei um Leben und Tod.

Ein Geschäft in Zürich, dass du besonders magst?
Soeder: Extrem simpel, ursprünglich schwedisch. Das bedeutet also: Praktisch, simpel, qualitativ – ganz wie mein Kleidungsstil! (lacht)

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Mark Bern

Photo: Andrea Monica Hug

Etwas, das man oft sieht: Einen Mann in Jeans und weissem Hemd.
Etwas, das man nicht so oft sieht: Einen Mann in Jeans und weissem Hemd mit einem farbigen Würfel in der Hand. Ich hab nachgefragt.

Mark Bern arbeitet unter anderem als Pixelkünstler, und ist 36 Jahre alt.

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Warum der Würfel?
«Den Würfel werde ich heute einem Kunsthändler vorstellen – ich habe ihn selbst kreiert. Seit ich Teenager bin mache ich Pixelkunst, seit zwei Jahren mache ich Bilder, seit einem Jahr solche Skulpturen mit 3D-Drucker. Der Würfel ist eigentlich nur ein Prototyp. Er heisst «Smooth Prototype». Es gibt auch noch einen «Rough Prototype» – den habe ich allerdings auf die grosse Nachfrage hin kürzlich verkauft.»

Wie entsteht so ein Würfel?
«Am Computer, mit einem weissen Hintergrund. Manuell füge ich dann Pixelmuster hinzu und arbeite danach mit Filtern und Algorithmen. Später lasse ich den Würfel in einem speziellen 3D Drucker produzieren, jedes Stück ein Unikat. Das Material ist Sandstein. Jedes Sandkorn wird individuell aufgetragen. Der ganze Prozess kann Monate dauern.»

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Hemd: Pelikamo
Brille: VIU
Uhr: Audemars Piguet
Hose: Jacob Cohen
Gürtel: Made in Italy
Schuhe: Scarosso
Fitness-Armband: Fitbit
Armband: Ormana

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Mark Bern war dank seiner Pixelkunst unter anderem bereits im Friday, Blick am Abend, Tagesanzeiger, und der Züriseezeitung. Trendhunter hat einen Artikel über ihn geschrieben, auf den diverse Berichte auf weiteren Plattformen folgten. «Ich war letzte Woche in London, einen Tag vorher interviewten sie Fatboy Slim, danach mich.» Mit Facebook sei er ebenfalls in Kontakt, sie hätten allenfalls Interesse an seiner Kunst für ihre neue Büroeinrichtung. So schnell kann’s gehen!

…kommt jetzt der Durchbruch?
«Ich wurde soeben von einem Hollywoodfilmstudio angefragt, ob ich mit ihnen zusammenarbeiten wolle und wurde zu einem Previewing des Filmes «PIXELS» eingeladen, bevor ihn die Journalisten überhaupt gesehen haben. Das war schon ziemlich eindrücklich!»

Wo ist deine Kunst ausgestellt?
«Im September in Zürich, in Griechenland, in Hong Kong, in London – und online.»

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Woher holt ein Pixelkünstler seine Inspiration?
«Von alten Computerspielen! Donkey Kong und Pacman. Aber für mich persönlich spielen Natur und Emotionen eine grössere Rolle. Meine Kunst ist sehr abstrakt. Es sind oft Emotionen und Gefühle die ich mit «kubistischen Elementen» verarbeite. Eine Emotion in der Pixelwelt.»


Mänz

Photo: Andrea Monica Hug

Mänz ist Hair und Make Up Artist aus Zürich und arbeitet zurzeit bei MAD Hairstyling an der Europaallee.

Photo: Andrea Monica Hug

Gilet: Fizzen, Secondhand
Shorts: H&M
Schuhe: Booster
Shirt: H&M
Haare: «Von mir selber» (lacht)
Schmuck: Skinwork von Ronny Keller

Photo: Andrea Monica Hug

Welches deiner Tattoos hat die grösste Bedeutung für dich?
Mein Tattoo am Arm mit der Aufschrift «Euphoria» ist extrem wichtig für mich. 2012 gewann ich den Swiss Hairdressing Award in der Kategorie «Newcomer». Ein halbes Jahr lang hörte ich jeden Abend das Lied und wünschte mir sehnlichst zu gewinnen, und am Abend als ich gewonnen hatte haben sie dann tatsächlich das Lied gespielt – ein Zufall!

Was ist dein grösster Traum als Hairdresser?
Ich möchte mich selbstständig machen und um die Welt jetten, für Vogue und Harper’s Bazaar arbeiten.

Wem möchtest du unbedingt einmal die Haare machen?
Sängerin Pink, ich bin ein grosser Fan von ihr.Photo: Andrea Monica Hug


Raphael

Photo: Andrea Monica Hug

Diesen hübschen jungen Herrn habe ich tatsächlich so auf der Strasse in Zürich gefunden. Zugegeben, es war kein normaler Tag. Es war der Style Ride Samstag – jener Tag, an dem sich 300 Leute auf Einladung von Jeroen van Rooijen extrem chic rausgeputzt haben, ihr Velo auf Hochglanz polierten, und durch die Strassen von Zürich radelten. Ich fuhr mit, und fotografierte fleissig.

Photo: Andrea Monica Hug

Raphael ist im Berufsmilitär und hier gerade den Style Ride Award für das tollste Outfit und damit einen Gutschein von Gant im Wert von 1’000.- gewonnen. Gratulation!

Photo: Andrea Monica Hug

Shirt: Zalando
Fliege: Fizzen in Basel
Brille: RayBan
Hosenträger: Zalando
Hosen: «Die sind alt»
Schuhe: aus Biel
Velo: «Selbstgemacht!»
Velo Schloss: Dalman Supply
Sattel: Brooks

Photo: Andrea Monica Hug

«Den englischen Stahlrahmen für das Fahrrad habe ich aus Spanien bestellt, mein Traum war immer ein Rost-Rahmen, und da ich vor langer Zeit Konstrukteur gelehrt habe, dachte ich, ich mach mir mein Traum-Velo im Rat-Road-Style einfach selbst! Ich liebe die Lederdetails, und das Nussbaumholz habe ich selbst gebeizt, damit es dünkler aussieht. Für das Velo hatte ich ein Jahr, bis es fertig war. »

Photo: Andrea Monica Hug

Photo: Andrea Monica Hug

Photo: Andrea Monica Hug


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