Photo: Andrea Monica Hug

Diese junge Frau ist gerade einmal 26 Jahre alt (genau wie ich!), hat 11 Firmen (!), zwei Kinder (!) und ist die erfolgreichste Lifestyle Bloggerin in Skandinavien.

Gestern durfte ich Isabella Löwengrip bei der Vorstellung ihrer eigenen Haarproduktelinie «Löwengrip Care» im Salon bei Scandinavia Hair kennenlernen – und habe ihr fleissig Fragen gestellt. Seht hier das ausführliche Interview:

Photo: Andrea Monica Hug

Was ist dein Ziel mit dem Blog?
Ich möchte die echte Isabella zeigen. Ich zeige meinen Lesern komplett transparent was ich jeden Tag mache. Meinen «Breakthrough»-Moment hatte ich mit einem Youtube Video. Ich leide an starker Akne und habe mich vor laufender Kamera abgeschminkt. Das Video bekam über 200’000 Views. Es ist eigentlich tragisch, das so etwas Simples so viel Aufmerksamkeit bekommt.

Nicht alle Blogger sind so transparent wie du, und zeigen lieber ihr «perfektes Image» – warum ist das so?
Es ist einfach, sich auf Instagram mit all den Filtern und Bearbeitungstools ein perfektes Leben zurecht zu legen. Aber der Trend geht definitiv Richtung Authentizität und Ehrlichkeit.

Photo: Andrea Monica Hug

Wann postest du jeweils? Hast du da einen Plan?
Absolut! Ich poste fünfmal pro Tag. Morgens um 8 Uhr, dann wieder um 12, 15 Uhr und am Abend um 19 und 20 Uhr. Das läuft alles nach Programm. Morgens sind die Leute noch müde – da zeige ich «leichte Kost», mein Outfit des Tages, etwas mit meinen Kindern. Am Mittag haben meine Leser Pause im Büro und Zeit zu lesen, da schreibe ich über meine Firma, die neue Haarmaske – und den Nachmittag widme ich einem Thema, das zum Diskutieren anregt. Das kann über Politik sein, Breastfeeding, Trump – und dann beende ich den Tag mit etwas Persönlichem. Am Abend sitzen meine Leser auf dem Sofa und wollen einfach unterhalten werden. Da kann ich Themen wie Ferien, mein Abendessen oder einen Streit mit meinem Ehemann ansprechen.

Wow! Da scheint wirklich alles nach Plan abzulaufen!
Es ist wichtig zu planen – schliesslich ist das meine Firma. Ausserdem verkaufe ich auf dem Blog zwei gesponserte Posts pro Woche.

Warum nur zwei gesponserte Posts? Ich kann mir vorstellen, dass sich die Firmen in Skandinavien um dich reissen!
Ja klar, das schon. Aber da ich auf meinem Blog bereits meine eigenen Firmen promote möchte ich meine Leser damit nicht überfordern. Es wird schnell zu viel, wenn man Werbung für etwas macht. Da muss man aufpassen.

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Du schreibst auch über Politik – sehr ungewöhnlich für einen Lifestyle-Blogger. Warum das?
Ich mag den Mix aus allem! Shampoo, Lippenstift, aber gleichzeitig auch Gender Equality, Frauenrechte – ich möchte Frauen auf allen Ebenen inspirieren. Und es scheint zu funktionieren: Vor zwei Tagen wurde ich von Forbes Magazine für ihre Reihe der «30 under 30» kontaktiert – eine grosse Ehre für mich.

Aber ist das nicht wahnsinnig anstrengend, alles so genau zu planen?
Stell dir einfach vor es sei wie die Saison deiner Lieblingsserie, Sex and the City zum Beispiel! Folge einem roten Faden, setz dir deine Ziele – der Leser möchte durch mein Leben geführt werden und wissen was ihn erwartet.

Wie wichtig sind Bilder auf deinem Blog?
Die Texte sind auf jeden Fall wichtiger bei mir! Ich mache die Fotos abwechslungsweise mit meiner grossen Kamera und meinem iPhone. Meine Leser mögen die Varietät. Es darf nicht alles zu perfekt aussehen, das wirkt realistischer. Die Fans sehen es am liebsten, wenn bei mir zu Hause gerade wieder Chaos herrscht und alles rumliegt und die Kinder durch’s Bild rennen! (lacht) Ich bin nicht ELLE Magazine.

Photo: Andrea Monica Hug

Wie gehst du mit den Kommentaren um?
«The golden Key» ist es, die Kommentare zu beantworten, besonders wenn du eine Firma hast. So fühlen sich die Leser aufgehoben und gehört.

Hast du einen Tipp für angehende Blogger, die jetzt mit einem Blog anfangen?
Finde deine Niche, und fülle sie aus!

Photo: Andrea Monica Hug

Wie nutzt du Videos?
Facebook Live ist viel einfacher als Youtube, das habe ich für mich persönlich herausgefunden. Mir schauen jeweils eine halbe Million Leute zu, wenn ich morgens meine Zähne auf Facebook Live putze. Das ist schon etwas komisch, aber man gewöhnt sich daran.»

Warst du am Anfang nervös?
Natürlich war ich das zu Beginn! Aber was mir am meisten geholfen hat, sind die negativen Kommentare, die ich damals von meinen Neidern in der Schule bekommen habe. Ich hatte starke Akne und wurde von allen gehänselt. Der Blog war damals mit 14 für mich eine Flucht in eine andere Welt – online.

Photo: Andrea Monica Hug

Jacke: von ihrer eigenen Website, stylelevel.com
Pulli: Cubus (ein Billiglabel aus Skandinavien)
Jeans: Lee
Schuhe: Gianvito Rossi
Tasche: Ralph Lauren
Halskette: Ein Smaragd, Geschenk vom Ehemann
Ehering: «Den hab ich mir selbst gekauft! Ich hab mehr Geld als mein Mann.» (lacht)

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